Duitse evacués in Vught 1944/1945


Grafwegen

Der Name dieser Ortsteils ist älter als die Siedlung selbst. Der älteste Beleg findet sich schon in der geldrischen Landesrechnung 1294/95, wo eine „curtis Grafwegen“ genannt wird. Während also eine Ortschaft dieses Namens bei Groesbeek im Kern schon im 13. Jahrhundert bestanden hat und im Spätmittelalter noch eine Rodungssiedlung gleichen Namens entstand, reichen die Wurzeln des heutigen Ortsteils der Gemeinde Kranenburg wohl bis ins 17. Jahrhundert zurück. Denn in einem klevischen Erlass von 1572 wurden die „waltdienaers op den Grafweg“ in das Kirchspiel Kranenburg aufgenommen. Der Ursprung ist also eine Ansiedlung von Forstaufsichtsbeamten, die illegalen Holzeinschlag und Wilderei verhindern sollten.

Bis in die Mitte des letzten Jahrhunderts war für die Bewohner das Besenbinden und Korbflechten die Haupterwerbsquelle. Heute leben in Grafwegen rund 90 Einwohner. Durch die günstige Lage ist Grafwegen auch als Wohnort für die Niederländer interessant geworden.

Bron: Gemeinde Kranenburg


Verhalen uit Grafwegen

 

Anna Maria Janhsen, Neuenhof 8, in Kranenburg, wurde im Herbst 1942 in der Katholische Volksschule in Grafwegen eingeschult. Ihr Lehrer Willmsen wurde im 2. Weltkrieg eingezogen, sein Nachfolger, Lehrer Gilles, kam jeden Morgen mit einem alten Motorrad von Materborn. "Wir waren mit der Klasse Waldbeeren pflücken", erzählt die ehemalige Schülerin, "doch ein Rad riss den Karton mit Beeren auf dem Motorrad auf, und der Lehrer kam in Materborn ohne Waldbeeren an". Wegen Krankheit wurde Lehrer Nottelmann aus Duisburg Nachfolger von Gilles. Er wohnte mit seiner Familie in einer Wohnung im Schulgebäude in Grafwegen, wo 45 bis 50 Jungen und Mädchen vom 1. bis 8. Schuljahr in einer Klasse unterrichtet wurden. "Der Keller der Schule war als Luftschutzraum bei Fliegeralarm ausgebaut", erinnert sich Anna Maria Janhsen. Mitte 1944 wurde die Schule wegen der Unterbringung deutscher Soldaten geschlossen. Vor der Luftlandung im September 1944 war die Hälfte der Bevölkerung von Grafwegen nach Holland interniert, der Rest im Klever Land und darüber hinaus evakuiert. Anna Maria kam mit ihrem Großvater, den Eltern und ihrem Bruder in ein ehemaliges KZ nach Vught/NL. Nach dem Krieg wohnte die Familie kurze Zeit in Kranenburg, denn Grafwegen war Niemandsland geworden. Nach kurzer Schulzeit dort ging es nach Grafwegen zurück, jedoch gab es da in der "verbotenen Zone" wiederum keinen Unterricht. 1947 kam Lehrer van Lier aus Kranenburg einmal wöchentlich mit dem Fahrrad, und für sechs Kinder wurde in der elterlichen Küche unterrichtet, mit Hausaufgaben für die ganze Woche.

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