Duitse evacués in Vught 1944/1945


Beispiel Perlenau

 

Ein typisches Beispiel, wie es bei der Freimachung von Häusern zuzugehen pflegte, bietet die Evakuierung des Hotels Perlenau oberhalb von Monschau. Nachdem schon 13 Tage zuvor die meisten Personen das Haus hatten verlassen müssen, erschienen am 25.Oktober nachmittags ein amerikanischer Offizier und überzeugte sich davon, dass alles tadellos in Ordnung war. Er liess sich alle Zimmer zeigen, nahm Einsicht in alle Schränke und erklärte dann, nachdem er die Schlüssel in Empfang genommen hatte, dass alles in dem Zustand verbleiben würde, wie es der Besitzer Karl Müller jetzt verlasse. Trotz ihres Widerspruchs und der Bitte, nach Monschau übersiedeln zu dürfen, wo ihnen bei Verwandten eine Wohnung zur Verfügung stände, wurden die letzten 5 Personen mit kleinstem Gepäck auf zwei Jeeps verladen und in eine Kaserne in Malmedy verbracht. Anfang November gelang es ihnen, die Erlaubnis zu erwirken, nach Monschau zurückkehren zu dürfen.

Bei der Durchfahrt wurde 10 Minuten Rast in Perlenau gemacht, wo sich ihnen ein erschütterndes Bild bot. Alle Zimmer waren aufgebrochen, der Inhalt der Schubladen lag auf dem Fussboden. Der Nachbar Heukemes in Swingsborn wusste zu berichten, das sofort nach der Räumung am 25.Oktober amerikanische Soldaten mit Autos angekommen seien, die alle Möbel abtransportierten und, wie sie später ergab, das Bettzeug in die Schützengräben und Stellungen in den benachbarten Wald Breiterscheidt verbracht hätten.

Foto's: Perlenau vroeger en nu.