Duitse evacués in Vught 1944/1945


Herdenking na 70 jaar

 

Op donderdag 11 december 2014 wordt in de Eifeldom in Kalterherberg een herdenkingsdienst gehouden voor de slachtoffers van het bombardement in Malmedy. De dienst, die 1,5 uur duurt wordt druk bezocht en is niet alleen stijlvol, maar op sommige momenten ook na 70 jaar nog emotioneel.

De Heimatverein Kalterherberg organiseert de avond.

 

Uit het welkomstwoord van Norbert Jansen

 

Das zu Ende gehende Jahr 2014 wurde durch eine Reihe von Gedenktagen geprägt, die meisten davon im Gedenken an tragische Ereignisse, die das Leben ganzer Generationen im letzten Jahrhundert entscheidend geprägt haben. Das waren u.a. das Erinnern an:
den Beginn des 1. Weltkrieges vor 100 Jahren am 1. August 1914
den Beginn des 2. Weltkrieges vor   75 Jahren am 1. September 1939
den Fall der Berliner Mauer vor 25 Jahren im November 1989

Kaum ein Ereignis aber wird in der Erinnerung der Kalterherberger und ihrer belgischen Nachbarn – zumal der Angehörigen der älteren Generation – nachhaltiger in Erinnerung geblieben sein als die Zeit am Ende des 2. Weltkrieges, als amerikanische Truppen aus dem Raum Malmedy kommend, in Roetgen und Kalterherberg zum ersten Mal deutschen Boden betraten.

Nach der fast kampflosen Besetzung Kalterherbergs Anfang September 1944 und der fast vollständigen Befreiung des belgischen Kantons Malmedy glaubte die Bevölkerung diesseits und jenseits der Grenze schon an das nahe Ende des Krieges.
Auch als die Kalterherberger Zivilbevölkerung am 8. Oktober 1944 durch das amerikanische Militär nach Malmedy evakuiert wurde, glaubte man den Zusagen der Militärs: in wenigen Tagen seid ihr wieder zu Hause!
Welch tragischer Irrtum!

Nach wenigen Wochen mussten die fast 2000 K. Evakuierten ihr Quartier in der Malmedyer Kaserne räumen und sich teils bei Verwandten, teils bei Bekannten oder Freunden in der Stadt Malmedy oder in deren Umgebung neue Quartiere besorgen. Wem dies nicht gelang – es handelte sich um etwa 400 Personen -wurde schließlich in einem früheren Mädchenpensionat, dem „Klösterchen“, wie es von den K. genannt wurde, untergebracht.

Eine dramatische Wende trat am 16. Dezember 1944 ein, als deutsche Truppen im Rahmen der sog. „Rundstedt- Offensive“ den verzweifelten Versuch unternahmen, die amerikanischen Truppen noch einmal zurückzudrängen. Dabei stießen sie auch erneut bis an den südlichen Stadtrand von Malmedy vor. Von da ab lag das bis dahin unversehrte Ardennenstädtchen ständig unter Artilleriebeschuss von deutscher wie amerikanischer Seite.

Am Heiligabend 1944 sowie an den beiden folgenden Weihnachtstagen wurde Malmedy dreimal von amerikanischen B- 24 und B-18 Bombern unter bis heute ungeklärten Umständen angegriffen und weitgehend zerstört. Die Opfer unter der Zivilbevölkerung – Malmedyer wie Evakuierten – waren groß:
die Gesamtzahl der zivilen Opfer betrug 202, darunter 129 aus Malmedy, 53 aus verschiedenen belgischen deutschsprachigen Dörfern und 20 aus Kalterherberg. Daneben wurden von den 1600 Gebäuden in Malmedy fast 50% zerstört, das Stadtzentrum beinahe total.

70 Jahre danach sind die Wunden längst geheilt und doch bleibt  die Erinnerung an die Katastrophe von damals wach. Wie dankbar müssen wir sein, die wir seit vielen Jahren in einem vereinten Europa in Frieden miteinander leben; dankbar auch dafür, dass uns die ehemaligen Gegner jenseits der Grenze die Hand zur Versöhnung  gereicht haben, die damals unfreiwillig fast die gesamte Kalterherberger Bevölkerung als Flüchtlinge aufnehmen mussten, um dann gemeinsam die Katastrophe Weihnachten 1944 zu erleben.

Ich möchte mit einem Zitat aus dem Bericht von Frau Maria Reiners schließen, in dem sie den Dank an die belgische Bevölkerung zum Ausdruck bringt:
„Abschließend sollte jedoch nicht unerwähnt bleiben, dass es in den belgischen Grenzdörfern sehr viele Menschen gab, die in selbstloser Hilfe und ohne Rücksicht auf Nationalität versuchten, den in Not geratenen Flüchtlingen zu helfen. Stellvertretend für all' diejenigen, die wahrhaft tatkräftige Hilfe geleistet haben, möchte ich aus meiner Erfahrung die gesamten Einwohner des kleinen Fleckens Outrewarche bei Robertville benennen und ihnen hiermit meinen nachträglichen Dank übermitteln. Bei einer Einwohnerzahl von nicht einmal fünfzig Personen fanden dort weit mehr als 20 Flüchtlinge freundliche Aufnahme. Sie alle waren Fremde. Nach den Gesetzen des Krieges sogar Feinde. Trotzdem wurden sie aufgenommen und über viele Monate mit dem Nötigsten versorgt. Freundschaften sind entstanden, die sich auf die nachfolgende Generation vererbten und bis zum heutigen Tag noch andauern.“

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Op de website van de Aachener Zeitung kunnen we op 14 december het volgende verslag lezen.

Bewegender Gedenkgottesdienst: Die Vergangenheit ist plötzlich ganz nah


In diesem Jahr gab es viele Anknüpfungspunkte zum Gedenken an Ereignisse, die für die Geschichte Europas von herausragender Bedeutung waren. Dazu zählen zum Beispiel der Beginn des ersten und zweiten Weltkrieges und der Fall der Berliner Mauer. Es gibt aber auch Ereignisse aus dieser Zeit, die auf europäischer Ebene keine außergewöhnliche Rolle spielten, dafür aber auf lokaler Ebene auf das Leben vieler Menschen nachhaltig eingewirkt haben.

Heiligabend und an den beiden Weihnachtstagen des Jahres 1944 bombardierte die amerikanische Luftwaffe Malmedy. Dabei kamen 20 Kalterherberger ums Leben, die zu dieser Zeit in Malmedy interniert waren. Die Bevölkerung von Malmedy und Flüchtlinge aus den umliegenden Orten Ostbelgiens hatten ebenfalls viele Tote zu beklagen. Es ist bis heute nie geklärt worden, wie es zu den Angriffen auf das schon befreite Malmedy kommen konnte.

Zum Gedenken an die vielen Toten dieser schrecklichen und tragischen Kriegsereignisse fand in der Vorweihnachtszeit im Eifeldom in Kalterherberg ein Gedenkgottesdienst statt. Viele Zeitzeugen aus Kalterherberg und Aachen besuchten mit ihren Angehörigen die Gedenkfeier. Die Zeitzeugen aus Aachen waren vor den Bombenangriffen auf die Stadt nach Kalterherberg geflohen. Nach der Befreiung mussten sie mit der Kalterherberger Zivilbevölkerung in die Internierung nach Malmedy.

Zu diesem Wortgottesdienst eingeladen hatte der Heimatverein Kalterherberg. Die musikalische Gestaltung lag in Händen der Schola St. Franziskus aus Malmedy unter der Leitung von Leonard Aussems. Im Laufe der Feier kamen mehrere Zeitzeugen zu Wort.

Norbert Jansen, der Vorsitzende des Heimatvereins, begrüßte für die Geistlichkeit Pfarrer a.d. Karl Schnitzler, für die Stadt Monschau Bürgermeisterin Margareta Ritter und Ortsvorsteher Norbert Rader und für die Stadt Malmedy Maria Gentges-Blaise.

Die amerikanischen Soldaten hätten die Zivilbevölkerung aus Kalterherberg nach Malmedy gebracht mit dem Versprechen, dass alle in wenigen Tagen wieder zu Hause seien. Das aber stimmte nicht. Viele der Evakuierten sahen die Heimat erst nach einer monatelangen Odyssee mit vielen Zwischenstationen im Mai 1945 wieder. Bei der Bombardierung an den Weihnachtstagen starben dann 129 Zivilisten aus Malmedy, 53 Flüchtlinge aus den umliegenden Dörfern und 20 Menschen aus Kalterherberg.

70 Jahre danach seien die Wunden geheilt und die Nachbarn im Westen hätten die Hand zu Versöhnung gereicht. Man sei dankbar für die lange Friedenszeit, hieß es im Gottesdienst. Maria Gentges-Blaise sagte, es sei eine Ehre, der Opfer von damals zu gedenken. Als Überlebende behalte sie die Erinnerung an die Tragödie in ihrem Herzen. Sie wünschte allen ein frohes Weihnachtsfest und Friede in den Familien.

In bewegten Worten schilderten Hedwig Weinsheimer und Josef Lambertz (foto) ihre Erlebnisse in jener Zeit. Leo Thüllen und Walter Thoma lasen aus Tagebuchaufzeichnungen ihrer Angehörigen vor. Sie alle hatten bei ihren Vorträgen mit Emotionen zu kämpfen. Die ferne Vergangenheit war plötzlich wieder sehr präsent. Die Vortragenden legten überzeugend und plastisch dar, welchen Ängsten und welch großer Hilflosigkeit sie in jenen Tagen in Malmedy ausgesetzt waren.

Therese Hermes vom Heimatverein verlas anschließend die Namen der Kalterherberger Bombenopfer. Nach dem Verlesen der Namen aller in Malmedy verstorbenen Kalterherberger entzündeten Gemeindemitglieder für jedes Opfer eine Kerze. Ein große Kerze galt allen unbekannten Toten. Foto: Franz Mertens 

Weihnachten 1944 verstarben bei den Bombenangriffen auf Malmedy aus Kalterherberg: 1. Alt Maria, 58 Jahre, 2. Brandenburg Maria, 66 Jahre, 3. Els Anna, geb. Claassen, 74 Jahre, 4. Els Elisabeth, 73 Jahre, 5. Els Maria, 79 Jahre, 6. Els Mathias, 75 Jahre, 7. Frantzen Margarethe, geb. Mathar, 36 Jahre, 8. Frantzen Gertrud, 5 Jahre, 9. Frantzen Alois, 1 Jahr, 10.Hermanns Katharina, geb. Frantzen, 75 Jahre, 11.Hermanns Johann, 52 Jahre, 12.Jansen Anna, geb. Gerhards, 79 Jahre, 13.Jansen Maria, geb. Käfer, 38 Jahre, 14. Lambertus Johann, 77 Jahre, 15. Lambertus Agnes, geb. Conrads, 77 Jahre, 16. Lennartz Anna, geb. Schäfer, 67 Jahre, 17. Lennartz Josefa, geb. Thoma, 78 Jahre, 18.Mathar Paul, 67 Jahre, 19.Pauls Karl, 14 Jahre, 20. Thüllen Karli, 1 Jahr.

Pastor Schnitzler sprach ein Wort des Gedenkens und lud die Gemeinde zum gemeinsamen Gebet für die Verstorbenen ein. Marga Breuer sprach das Friedensgebet der Vereinten Nationen. Lothar Mertens dankte im Namen des Heimatvereins allen, die an der Feier mitgewirkt hatten. Die Schola sang zum Abschluss Laudate Dominum und entließ damit die Gedenkgemeinde in die vorstehenden Weihnachtstage 2014.

Bron: Aachener Zeitung


Gedenktafel soll auch an die 56 zivilen Toten des Kriegs erinnern

 

Weihnachten 1944 starben bei der Bombardierung von Malmedy viele Zivilisten. Dazu zählten auch 20 Kalterherberger. Im September ´44 waren die amerikanischen Truppen in Kalterherberg einmarschiert. Das Dorf lag jetzt im Kampfgebiet. Kurze Zeit später evakuierten die Amerikaner die deutsche Zivilbevölkerung nach Malmedy. Für viele der Evakuierten begann damit eine lange Odyssee durch viele Orte in Belgien und den Niederlanden, ehe sie nach Wochen und Monaten die Heimat wiedersahen.

Im vergangenen Jahr jährten sich die Ereignisse von Malmedy zum siebzigsten Mal. Am 11. Dezember 2014 fand deshalb ein bewegender Gedenkgottesdienst statt, über den wir berichtet haben. Für die in beiden Weltkriegen gefallenen Soldaten aus Kalterherberg gibt es in der Pfarrkirche und auf dem Friedhof eine bleibende Stätte der Erinnerung. Für die zivilen Toten des Dorfes gibt es aber keinen Ort, wo ihrer mit Namen und dem Todesort gedacht wird. Der Gedenkgottesdienst im vergangenen Jahr machte dies deutlich.

Der Heimatverein hat diesen Gedanken aufgegriffen und möchte einen Ort der Erinnerung an die zivilen Opfer des letzten Krieges an zentraler Stelle im Dorf schaffen. Nach den Vorstellungen des Vereins soll eine Gedenktafel an der Südseite der Friedhofskapelle an alle bekannten Ziviltoten erinnern. Nach Archivunterlagen aus der früheren Gemeinde Kalterherberg hat es insgesamt 56 zivile Opfer im letzten Krieg gegeben. Neben der Bombardierung von Malmedy hat es noch zahlreiche andere Ziviltote gegeben. Eine Gedenktafel in den Maßen von 1,30 Meter mal 50 Zentimeter in Bronze mit allen 56 Namen kostet nach vorliegendem Kostenvorschlag etwa 4000 Euro.

Diese Summe kann der Heimatverein alleine nicht stemmen. Der Verein ist bereit, etwa ein Drittel der Kosten zu übernehmen. Die Deckungslücke hofft er, durch Spenden der Dorfbevölkerung und der ortsansässigen Firmen zu schließen. Angesichts der klammen öffentlichen Haushalte ist aus öffentlichen Geldern keine finanzielle Unterstützung für dieses Projekt zu erwarten. Ob sich aus anderen gemeinnützigen Quellen Gelder erschließen lassen, bleibt abzuwarten. Wenn der Heimatverein dieses Projekt wie geplant umsetzen will, wird er auf Spenden aus dem Ort angewiesen sein.

Wer dazu bereit ist, kann seine Spende auf das Konto 1070122070 bei der Sparkasse Aachen, BLZ 39050000, einzahlen oder überweisen unter dem Stichwort „Gedenktafel“. Spendenquittungen für das Finanzamt können auf Wunsch ausgestellt werden. Die Verantwortlichen beim Heimatverein sind weiter zuversichtlich, dass ihr Projekt an den Finanzen nicht scheitern wird.

Bron: Aachener Zeitung, 5-10-2015

Die Vorstandsmitglieder Lothar Mertens, Norbert Jansen und Therese Hermes zeigen an, wo demnächst die angedachte Gedenktafel ihren Platz an der Leichenhalle finden soll. Foto: Franz Mertens.