Pasen 1945

Van Josef Lambertz uit Aken ontving ik de volgende bladzijde uit een dagboek. Het geeft een beeld van de sfeer in Kamp Vught rond Pasen 1945. Uit welke bron de bladzijde of het dagboek stamt is Lambertz onbekend.

25.3. Palmsonntag. Wie vermissen wir die Feiern, wie wir sie in unser Aachen zu Hause halten konnten. 1/4 u. 6 Palmenweihe. Hochamt. -
Die Lärchen und Birken beginnen zu grünen. Die Sehnsucht nach der Heimat wächst, aber die Aussichten sind nicht gut. Die Holländer möchten das Lager für ihre Zwecke haben, die kanad. Lagerltg. ist bereit uns zu entlassen, aber bei den Amerikanern scheint die Absicht zu sein, uns bis Kriegsende hierzuhalten, um dann noch andere in Frage stehende Problemen zu lösen (Abtretung unseres Heimatgebietes an Holland u. Aussiedlung der Deutschen?) Wenn wir den Sommer über noch hier bleiben müssen, ist das in mancher Hinsicht sehr böse. Wir haben nur sehr beschrankte Möglichkeit, uns draussen auf den wenigen Lagerstrassen zu ergehen. (6-7000 Menschen). Welche Hitze wird dann evt. hier bei den sandige Boden draussen herrschen und welche Luft in den niedrigen, so dicht belegten Baracken, deren Fenster zur Südseite hin zeigen.

27.3. Pater Schleyer von Gangelt stirbt abends gegen 10 Uhr. Er hat schwer gelitten unter dem Lagerleben mit all seinen Sorgen und Problemen.

29.3.45. Gründonnerstag. Wir haben die Liturgie, soweit es die armseligen Verhältnisse gestatten, in einem würdigen Rahmen gefeiert. Die Jugend war hauptsächlich eingeladen, da der Raum bei weitem nicht alle aufnehmen konnte, die teilnehmen wollten. Es wurden zu verschiedene Stunden Kommunionfeiern gehalten. Nachm. um 2 Uhr haben wir Pastor Schleyer zu Grabe getragen. Es durften nur 25 Trauergäste (wie auch bei anderen Begräbnissen) mit zum Friedhof gehen. Aber Tausende bildeten Spalier bis zum Lagertor.

Wechsel in der deutschen Lagerleitung. Dechant Franzen, der bisherige Leiter, soll wegen seines Alters zurücktreten. An seiner Stelle wird Herr Müller aus Oos (Red.: bedoeld wordt vermoedelijk Oss) bei Vught ernannt.

Abends kommen 300 Eisenbahner und Arbeiter der 'Organisation Todt' aus Belgien in unser Lager. 24 finden Unterkunft in unserer Baracke, die nun mit 190 Leuten dicht belegt ist.

Die Front scheint in Auflösung begriffen zu sein. Aus holl. Zeitungen, die wir zuweilen in die Hand bekommen, erfahren wir, dass Dorsten genommmen wurde, in Duisburg gekämpft wird. Allierte Truppen stehen vor Münster und im Süden vor Würzburg.

Am Karfreitag und Karsamstag hielten wir mit möglichster Feierlichkeiten die Gottesdienste, Beichtgelegenheit für die Gläubigen war Mo. bis Fr. v. 2-5 u, Sa. v. 1-7 bei 4 Priestern. Ostersonntag halten wir 7 Levitenamt, so das alle, die guten Willens waren, mitfeiern konnten. Die Teilnahme war gross. Osters nachm. feierliche Vesper. Die Feiern haben das Dunkel des Lagerlebens freundlich gelichtet.

4.4. Heute kamen wieder 78 Evakuierte. Leute aus der Eifel, die zuerst bei Brüssel gefangen gehalten worden waren. Unter ihnen 2 Priester, Pfarrer Plümpe aus Wirtzfeld u. Pater Engelbert. Salvatorianer. Kpl. Kalterherberg.