Duitse evacués in Vught 1944/1945


Käthe Stoffels-Jansen

 

De leerlingen van klas 9 van het St.-Michaels-Gymnasium in Monschau hebben voor het vak regionale geschiedenis oudere medeburgers gevraagd naar hun levensherinneringen. Rebecca Schroeder gaat daarvoor op bezoek bij Käthe Stoffels-Jansen in Roetgen. Zij is op 16-7-1921 geboren in Kalterherberg, werkt later als kleermaakster in Roetgen en maakt de evacuatie van haar woonplaats Kalterherberg volledig mee. Daarover en over de oorlogsjaren in Kalterherberg laat Käthe Stoffels-Jansen in 2004 het volgende optekenen:

In Kalterherberg merkte man in der Vorkriegszeit nichts von drohenden Krieg. Die Leute hatten auch kein Angst vor dem Krieg. Als am 10.Mai 1940 der Krieg in Belgien Anfing, war Pfingsten. Da Pfingsten in der Schneiderei viel zu tun war, musste Käthe auch an dem Tag arbeiten. In der Nacht war in den Strassen etwas Unruhe gewesen. Sie wollte um 6.00 Uhr mit dem Zug nach Roetgen fahren, doch schon auf dem Weg zum Bahnhof traf Käthe einen Soldaten, der ihr sagte, das an diesem Tag kein Zug fahren würde, da die Soldaten nach Belgien einmarschieren würden. Um 8.30 Uhr kamen dann schon die ersten Verwundeten nach Kalterherberg.

Ein Klassenfoto


Die Familie bekam 1939 aus Thüringen Soldaten zur Einquartierung. Sie mussten die fünf Mann aufnehmen. Es waren nur 'alte Böcke', ausser einem jüngeren Soldaten. Bei den Nachbarn lebte auch ein jüngerer Soldat, der oft abends zu ihnen rüber kam. Der junge Soldat, der bei Käthe wohnte, war sogar ein wenig eifersüchtig, da der andere nach seiner Meinung dort nichts zu suchen hatte. An einem Abend gaben die Soldaten an der Kirche ein Platzkonzert. Nach dem Konzert gingen Käthe, ihre Schwester, die Soldaten und ein paar Nachbarn in eine Wirtschaft. Käthe war damals 18 Jahre. Ein älterer Soldat, die ziemlich blöd war, musste um 7.00 Uhr irgendwo Wache halten. Zu Hause erzählte der Soldat der Mutter, dass die Mädchen sich schlecht benähmen und was mit den Soldaten tun würden, was überhaupt nicht stimmte. Sie sassen ganz friedlich am Tisch und waren sich was am erzählen, als Käthes Mutter die beiden abholte. Das war Käthe und ihrer Schwester so was von peinlich vor den Soldaten und den anderen Leuten.

Eines Tages dann wurde das Heer irgendwo anders hin verlegt. Sie durften nicht sagen oder wussten nicht, wohin. Käthes Familie hat die Soldaten nie wieder gesehen. 1941 wurde ihr Vater nach Russland geschickt, da er nicht der NSDAP angehörte. Er wurde nach Kiew gebracht, wo er bei der Bahn arbeitete. Ihr Bruder wurde auch nach Russland eingezogen und dann Ende 1942 am Kopf verwundet. Er kam eine Zeit lang ins Lazarett, danach musste er allerdings wieder an die Front. Ihr Vater war bis 1944 in Russland, kam dann aber wieder nach Hause.

Als 1944 die Amis nach Europa kamen, erreichten sie am 14.September Kalterherberg von Belgien aus. Die amerikanischen Soldaten hatten fast mehr Angst als die Bewohner in Kalterherberg. Zwischen Kalterherberg und Höfen war eine Höckerlinie, durch die die Amis nicht durchkamen, da in Höfen die Deutschen waren und schossen. In der Nacht ging die Familie Jansen zu den Nachbarn schlafen, da schon mal Querschläger ihr Haus trafen. Von der Querschlägern sind damals auch ein paar Bewohner aus Kalterherberg getroffen worden und gestorben. Die Amis belästigten die Leute nicht, sondern waren friedlich. Da die Amis die Höckerlinie nicht überwinden konnten, kam am Freitag, 6.Oktober. der Befehl Kalterherberg zu evakuieren, weil die Amis behaupteten, die Kalterherberger würden den Deutschen in Höfen sagen, wo die Amis lägen. Dies stimmte aber nicht.

Käthe Stoffels mit ihren FreundinnenTrotzdem mussten alle Bewohner am 8.Oktober um 12.00 Uhr auf dem Kirchplatz sein. Von dort wurden sie von den Amis abtransportiert. Es durften nur 16 Viehhüter im Dorf bleiben, die die Tiere versorgen sollten. Die Leute sollten nicht viel Gepäck mitnehmen, da sie gesagt bekamen, sie würden nach zwei bis drei Tagen wieder zurückkommen. So nahmen sie nur wenige Sachen mit. Die Familien wurden mit Lastwagen in die Kaserne nach Malmedy gebracht. In der Kaserne waren sie in grossen Sälen untergebracht, die sie aber nach acht Tagen wieder räumen mussten, da die Kaserne amerikanisches Lazarett wurde. So kamm Käthes Familie mit noch einer anderen Familie in ein Privathaus in Malmedy. Im Parterre wohnte die Familie, der das Haus gehörte, und oben wohnten sie mit neun Personen. Die Wohnung war schön, aber mit neun Bewohnern sehr eng. Ein Bekannter der Familie versorgte sie mit Essen. Das Essen, was sie von den Amis bekamen, war nicht ausreichend.

Am 16.Dezember bombardierten die Amis irrtümlich Malmedy mit ihren eigenen Leute und den Evakuierten. Da es in der Nacht sehr unruhig gewesen war, hatten die neun Kalterherberger ihre Zimmer verlassen, die zur Strasse lagen. Das war auch gut so, da genau vor ihrem Haus eine Bombe fiel und die Mauer wegsprengte. In den Betten und drum herum lagen Splitter. Da die Mauer des Hauses weg war, musste die Familie Jansen aus der Wohnung raus. Sie wustten nicht wohin und sassen schliesslich Weihnachten 1944 in der Kathedrale von Malmedy. Da sie auch dort weg mussten, schliefen sie mal in Kindergarten oder irgendwo anders. Dort konnte man allerdings nicht gut schlafen.

Danach wurden sie nach Limburg bei Eupen gebracht. Dort sassen sie zunächst im Kino und durften dann wählen, wohin sie wollten. Sie durften bei den anderen Leute bleiben oder sich auf die Dörfer aufteilen. Käthes Vater entschied, dass sie bei den anderen Leuten blieben, da sie da was zu essen bekommen würden. Sie wurden nach Brüssel gebracht und dort ins Gefängnis.

Ab jetzt waren sie nicht mehr evakuiert, sondern interniert. Dort war es grauenvoll. Sie wurden mit acht Personen eingesperrt. Sie musten den ganzen Tag in der Zelle bleiben. In der Zelle gab es einen Toiletteneimer, wo alle drauf gingen. Es stank fürchterlich und die Luft war sehr schlecht. Am Morgen durfte diese Eimer einmal von einen aus der Zelle wggebracht werden. Am 12.Januar wurden die Frauen von den Männern getrennt. Die Männer mussten im Gefängnis bleiben und die Frauen wurden mit dem Zug weggebracht. An diesem Tag war es eisig kalt und es lag viel Schnee. Am Bahnhof starb ein Mann.

Sie wurden nach Vught in Holland gebracht in ein ehemaliges Konzentrationslager der Deutschen. Alle Leute kamen in einen grossen Raum mit 200 Betten. Es standen jeweils zwei Betten übereinander und die nächsten Doppelbetten direkt daneben. Man konnte dort sehr schlecht schlafen, da ja alle in einem Raum waren und alles so eng.

In Vught gab es nicht sehr viel zu essen. Morgens gab es zwei Kekse, mittags gab es Wasser mit Weisskohl, in dem Raupen waren, die man einfach raus holte, den Rest ass man. Abends gab es schon mal Buttermilchsupppe. Am schlimsten waren die Toiletten, die alle zusammen in einem grossen Raum waren. Männer und Frauen mussten die Klos in einem Raum benutzen und es gab keine Trennwände. Man war nie alleine auf dem Klo. Später bauten sie sich Trennwände aus Bambus, damit wenigstens Männer und Frauen getrennt waren. Wegen dieser mangelhaften hygienischen Verhältnisse gab es auch viele Krankheiten in dem Konzentrationslager. Deshalb hatte man auch eine Krankenstation eingerichtet.

Käthe meldete sich dort, um zu helfen, weil man auf der Krankenstation die doppelte Verpflegung bekam. So hatte sie mehr und konnte ihrer Familie ab und zu etwas mitbringen, ohne dass es einer sah. Die Krankenschwestern im Lager waren nicht sehr freundlich. Es gab aber einen Apotheker, der sehr nett war. Er bracht der Familie Mullbinden, aus denen sie sich einen Pullover strickten. Sie hatten ja fast keine Kleidung. Als die Krankenschwestern dahinter kamen, wurde der Apotheker entlassen.

Um das Konzentrationslager herum war ein Wassergraben, der ca. 2,5 m breit war. Auf den anderen Seite des Grabens standen holländische Soldaten. Die Frauen aus dem Lager warfen den Soldaten Ketten, Ringe und aanderen Schmuck über den Graben, um von den Holländern ein Stück Brot zu bekommen. Dabei ist allerdings viel Schmuck im Graben gefallen.

Käthe Stoffels mit Ehemann ErnstBis zum 23.Mai war Käthes Familie in Vught, obwohl der Krieg schon seit dem 8.Mai zu Ende war. Schliesslich wurden sie am 23.Mai mit einem Güterzug nach Aachen zum Westbahnhof gebracht. Dort wurden sie von schwarzen Amis im offenen Wagen abgeholt und nach Kalterherberg gebracht. In Roetgen warf sie vom LKW einen Brief an ihren Freund Ernst ab. Die Brief wurde von einem Bekannten gefunden. Dieser gab den Brief Ernst, der einen Tag früher als Käthe unversehrt aus dem Krieg zurückgekommen war.

Sie kamen am 24.Mai in Kalterherberg an. Ihr Bruder war schon früher unversehrt nach Hause gekommen. Als sie zu Hause waren, waren sie sehr froh, dass ihre Familie noch lebte, die vier Wände ihres Hauses noch standen. Allerdings hatten die Amis ihr Haus geplündert. Als sie aber dann nach den Sachen suchen gingen, fanden sie ihr Sofa, einen Herd, der aber nicht von ihnen war, und einen Wohnzimmertisch. Im Stall standen noch eine Bank und ein Tisch. Die Kühe waren auch weg. Die Viehhüter hatten nach einigen Tagen Kalterherberg auch verlassen müssen. Als sie zu Hause waren, gingen sie die Kartoffeln ausgraben, die seit Oktober im Boden waren, und kochten sie.

Heute sagt Käthe, dass sie nie wieder, wenn Krieg wäre, weggehen wúrde. Damals hätten sie auch zu Hause bleiben sollen. Es war nämlich nichts passiert in Kalterherberg, weshalb sie nicht hätten dableiben können.

Voor het volledige verhaal: zie Das Monschauer Land Jahrbuch 2004 pagina 141-147.

Foto's: 1) Ein Klassenfoto; 2) Käthe Stoffels mit ihren Freundinnen; 3) Käthe Stoffels mit Ehemann Ernst.